Vor der Löhnung großer Durst!

Den Soldaten in der alten Armee blieb von Ihrem Sold (genannt Löhnung) nur sehr wenig für Genüsse übrig. Diese Löhnung wurde in der Zeit der Jahrhundertwende jeweils am 1., 6., 11., 16., 21., und 26. jedes Monats vor feierlich versammelter Kompanie im Beisein des Hauptmanns ausbezahlt. Vor der Jahrhundertwende (um 1880) waren dies 30 Kreuzer pro Woche, also 6 Kreuzer für jeden Tag. Davon musste der Rekrut aber das wöchentliche Wäschegeld bezahlen und verschiedene Putzutensilien zum fetten des Gewehrs oder des Schuhwerks! Dann noch etwas Rauchtabak und es blieb nicht einmal 1 Kreuzer pro Tag (ca. 1,20 EUR) für Genüsse übrig. Man war der Meinung, dass ein Mensch für dessen Bedürfnisse gesorgt ist, kein Geld zusätzlich benötigt. Die Dienstzeit lehrte Genügsamkeit, Beschränkung auf das Notwendige und Entsagung. So wurde gespart, außer man bekam von zu Hause eine kleine Aufbesserung, um dann bei nächster Gelegenheit im nahen Wirtshaus mit den Kameraden zu feiern! Den Offizieren ging es finanziell auch nicht besser, aber das steht auf einem anderen Blatt. Fortsetzung folgt.