Vergessene Helden! – Teil 2

Teil 2: Offiziersstellvertreter Ludwig Lorrenz (1882-1916)

Bis zum Oktober 1916 hatten im Gebiet des Isonzo (slow. Soča) sieben Schlachten getobt, die alle mit einem schwer erkauften Abwehrsieg der Monarchie geendet hatten. Am 9. des Monats begann die italienische Armee den nächsten Großangriff mit dem Ziel Triest, der nach minimalen Geländegewinnen steckenblieb, aber beide Seiten je etwa 25.000 Mann an Toten, Verwundeten und Vermissten brachte.

Auch die Linzer Landwehr stand auf der Karsthochfläche im italienischen Angriff. Offiziersstellvertreter Lorrenz führte in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober 1916 als Zugskommandant einen Angriff östlich Oppachiasella-Novo Vas, der jedoch nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Nunmehr sollte die erreichte Linie gehalten werden, die jedoch unter massivem italienischem Artillerie- und Minenwerferfeuer stand. In dieser schwierigen Situation, um ca. 8 Uhr vormittags fiel Offiziersstellvertreter Ludwig Lorrenz bei Beobachtung des Gegners durch Kopfschuss.

Sein Kompaniekommandant Olt. Gustav Ainberger reichte einen Antrag zur Verleihung der Goldenen Tapferkeitsmedaille ein, dem stattgegeben wurde. Im Militärbelohnungsantrag hieß es dazu:

„Offiziersstellvertreter Lorrenz, Kommandant des 2. Zuges, führte am 11. Oktober 6:00 seinen Zug beim Gegenangriff im Raum östl. Oppachiasella – Novi Vas mit überaus schneidiger Weise vor und stiftete, als bei plötzlich sich hebenden Nebel aus nächster Nähe abgegebene Massenfeuer, des Gegners Verwirrung und Ratlosigkeit infolge der Verluste in seinem Zuge hervorgerufen und um den Angriff zum Stehen zu bringen. Doch durch sein hervorragend tapferes, geistesgegenwärtiges Einschreiten in der Situation trug er so wesentlich dazu bei, dass der Gegenangriff der Kompagnie in der befohlenen Richtung vorgetragen werden konnte. Wenige Minuten später viel er durch Kopfschuss. Dies war am Morgen des 11. Oktober 1916 beim Gegenangriff auf die Stellungen im Raum südöstlich von Oppaciasella – Nova Vas“.