Vergessene Helden!

Fähnrich Moser aus Utzenaich. Am 18. Oktober 1916 war die Lage auf der österreichischen Pasubio-Platte äußerst kritisch geworden. Den Italienern war es gelungen, sich am Plattenrand festzusetzen, von wo aus sie die fast aufgeriebene aus Einser- Kaiserjägern bestehende Besatzung durch oftmalige Angriffe und heftiges Artilleriefeuer bedrängten. So wurde das zweite Bataillon der Dreier-Kaiserjäger alarmiert und im Kampfabschnitt Pasubio eingesetzt. Fähnrich Moser war der Erste, der unter großen Verlusten, seinen Zug durch das mörderische Sperrfeuer auf die Pasubio-Platte brachte. Bei dem am 19. Oktober um vier Uhr früh vorgetragenen Angriff brachte er seine Mannschaft im heftigen Feuer bis auf wenige Schritte an die feindliche Stellung heran. Die Lage war denkbar schlimm, als der Morgen im fast deckungslosen Gelände anbrach. Da gelang es dem mutigen, kaum 18jährigen Moser, sich an die feindliche Sandsackburg heranzuschieben und nach einem erbitterten Handgranatenkampf die feindlichen Maschinengewehre niederzukämpfen und die Stellung zu nehmen. 200 Italiener samt ihren Offizieren wurden gefangen. Bald darauf setzte schweres Italienisches Vergeltungsfeuer aus ungefähr 200 Geschützen und Minenwerfern ein. Der folgende italienische Angriff fand zunächst keinen Gegner vor. Nur mehr 16 Kaiserjäger waren kampffähig, die sich auf allen Seiten vom Feinde umzingelt sahen. Da war es wieder unser Fähnrich, der sich mit sechs tapferen Jägern auf die italienischen Angriffswellen stürzte und diese bis zum Eselsrücken zurückwarf. Die in seinem Rücken vorgegangenen Italiener, einige hundert an der Zahl, machte er zu Gefangenen. Die zum zweiten Male durch Moser gerettete Pasubio-Platte blieb bis zum tragischen Kriegsende in österreichischen Besitz. Kaiser Karl selbst heftete dem tapferen Offizier die Goldene Tapferkeitsmedaille an die Brust. Moser einer kinderreichen Lehrerfamilie in Utzenaich entstammend – seine Eltern verbringen ihren Lebensabend in Ottensheim – fiel beim Zusammenbruch in italienische Kriegsgefangenschaft, aus der er entfloh und zu Silvester 1918 heimkehrte.