Militärische Auszeichnungen im Bundesheer der 1. Republik,1935-1938

Schon im Jahre 1930 wurde vom Bundesministerium Heerwesen ein Antrag zur Schaffung von militärischen Auszeichnungen gestellt. Der Antrag jedoch scheiterte an der wirtschaftlichen Lage der jungen Republik und der negativen Haltung des Bundespräsidenten Dr. Wilhelm Miklas.

Im Jahre 1935 stellte das damalige Bundesministerium für Landesverteidigung unter dem Staatsekretär Wilhelm Zehner erneut den Antrag zur Einführung militärischer Auszeichnungen.

Somit wurde mit Bundesgesetz vom 9. Juli 1935 die Schaffung militärischer Ehrenzeichen, nämlich des Militärverdienstkreuzes und der Militärverdienstmedaille beschlossen. Das Militärverdienstkreuz wurde in 3 Klassen unterteilt.

Die erste Klasse wurde als Steckdekoration gefertigt. Die erste und einzige Verleihung erfolgte am 9. September 1935 an den Staatssekretär für Landesverteidigung GdI Wilhelm Zehner. Bundespräsident Miklas war Aufgrund seines Amtes und als Oberbefehlshaber der österr. Wehrmacht laut Statuten ebenfalls Besitzer der I. Klasse.

Er hat die Insignie jedoch nie getragen.

Die II. Klasse wurde an 9 Generalmajore davon 3 anlässlich ihrer Pensionierung verliehen.

Die III. Klasse wurde an Offiziere im Dienstrang eines Majors aufwärts verliehen. Ausnahme waren drei im Dienst tödlich verunglückte Oberleutnants.

Die Militärverdienstmedaille war für Oberleutnants und Hauptleute vorbehalten.

Die ersten Verleihungen II. Klasse bzw. die III. Klasse und der Militärverdienstmedaille erfolgten im November 1935.

Die letzten Verleihungen erfolgten im Februar 1938.

Insgesamt kamen von diesen seltenen Auszeichnungen nur 2 Stück der I. Klasse, 9 Stück der II. Klasse und 164 Stück der III. Klasse zur Ausgabe. Bei den Militärverdienstmedaille wurden in diesem Zeitraum nur 111 Stück verausgabt.

Die Entwürfe für die militärischen Auszeichnungen stammen vom bekannten Ordensmedailleur Prof. Rudolf Marschall, welcher auch einige Stücke hergestellt hat. Den Auftrag für die Lieferung der militärischen Auszeichnungen wurde dann aus Kostengründen der Fa. Anton Reiterer Wien IX. Schubertgasse 24 übertragen.